Die Haarentfernung mit Zucker ist definitiv die älteste und zumindest im gesamten Orient verbreitetste Methode. Enthaart wurde je nach Region mit Harzen oder Honig, geschliffenen Steinen oder Scherben, mit Pinzetten aus Silber oder Gold, sowie teils abenteuerlichen arsenhaltigen Cremes. Die heutige Zuckerpaste setzte sich erst mit der Einführung des Zuckerrohrs und der weltweiten Kultivierung von Zuckerrohr und -rübe ab dem 15. Jahrhundert durch, da Süße nun kein exklusives Vergnügen mehr und Zucker im Überfluss vorhanden war.
Historisch belegt und dokumentiert sind komplett haarlose Körper schon aus dem alten Ägypten, dort trug man sogar eine Glatze. Aber auch auf der anderen Seite des Atlantiks, bei den Azteken, ist Körperhaarlosigkeit gerade bei Priestern und für die Oberklasse als Ideal belegt. Nach Europa kam die Enthaarung durch die griechischen und römischen Reiche und die damit verbundene Badekultur, erhalten sind Steinreliefs und schriftliche Belege aus dieser Zeit.
Ursprünglich aus hygienischen Gründen wegen Wasserknappheit eingeführt, gilt bis heute fast auf dem gesamten afrikanischen und asiatischen Kontinent die Haarlosigkeit von Beinen, Achseln und Schambereich als kulturelles oder religiöses Schönheitsideal. Bei den Azteken und im Römischen und Griechischen Reich sollte Haarlosigkeit eine besondere Reinheit darstellen. In den wasserreichen Gegenden Nordeuropas ging der Trend zur Enthaarung mit den Römern und blieb lediglich in Teilen der Oberschicht erhalten. Vom 18. Jahrhundert bis zu den 1930er Jahren gehörte die Körperenthaarung auch in Deutschland wieder zum allgemeinen Standard, wurde jedoch vor allem aus unterschiedlichsten ideologisch-moralischen Gründen erst zum Ende der 1990er Jahre wieder ein gesamtgesellschaftlicher Trend. Sugaring ist dabei die bewährteste und schonendste Methode geblieben.